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|23 Jul 2017|Klaus Leopold

Auf welcher Flugebene startet man Innovationen?

Flight Levels
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Ich feile immer wieder an meinem Modell der Flight Levels herum. Derzeit hat es aus meiner Sicht einen Schönheitsfehler: Es wirkt ein wenig so, als würde das Management auf Flight Level 3 die Entscheidungen treffen und alle anderen Ebenen haben umzusetzen. Dem sollte nicht so sein, schon gar nicht, wenn ein Unternehmen die Mission hat, innovativ zu sein (was eine grundsätzliche Entscheidung ist, die getroffen werden muss).

Auf allen Flight Levels nötig: Zeit & Geld für Ideen

Wenn ein Unternehmen innovativ sein will, sollte es auf allen drei Flight Levels in erster Linie Zeit und in zweiter Linie Budget zur Verfügung stellen, damit Ideen überhaupt wachsen können. Auf Flight Level 3 werden zunächst grundsätzliche strategische Entscheidungen getroffen: Wo soll sich das Unternehmen hin entwickeln, wie sehen die Trends am Markt aus und wie begegnen wir ihnen? Die strategische Richtung ist der Rahmen, in dem sich alles bewegt. Dass es einen Rahmen gibt, bedeutet aber auch, dass es in diesem Rahmen Freiheiten gibt. Teams auf Flight Level 1 zum Beispiel sind dem Kunden am nächsten. Daher sollten diese Teams zeitlichen und budgetären Freiraum haben, um kleine und größere Verbesserungen im Sinne des Kunden (und der Strategie) so rasch wie möglich selbst entscheiden und umsetzen zu können. Ist das Vorhaben mit den Spielräumen eines einzigen Teams nicht umzusetzen, kann es sich andere Teams als „Verbündete“ suchen, um den Spielraum zu erweitern.

Sprengen Ideen auch dann noch den vorhandenen zeitlichen und budgetären Spielraum, werden sie auf Flight Level 2 eingebracht, wo mehrere solcher Ideen im Wettbewerb stehen – hier wird dann auch selektiert, natürlich im Sinne der Strategie. Sprengen diese Ideen auch auf Flight Level 2 die Möglichkeiten, wandern sie auf Flight Level 3, wo wieder Ideen in Konkurrenz stehen. Auch bei Apple wird wahrscheinlich nicht ein Team bereits ein Werk ein China gekauft haben, bevor die strategische Stoßrichtung „Smartphones“ entschieden war. Dass Ideen in Konkurrenz stehen und man sich zwischen Möglichkeiten entscheiden muss, ist absolut positiv – das zeigt, dass das Unternehmen innovationsfähig ist.

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