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|10 Oct 2012|System User

Der Kanban Coaching Professional (KCP)

Aktuelles
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Im August wurde der Kanban Coaching Professional (KCP) geboren. Die Frage, ob die Welt einen KCP – also einen, von einer offiziellen Stelle abgesegneten Kanban-Coach – benötigt, ist für mich eher rhetorisch, da ich im Advisory Board dieses Programms bin und somit daran beteiligt war, den KCP ins Leben zu rufen.

Wissensmangel

Aber warum braucht es den KCP? Ich wiederhole mal ein paar Aussagen, die ich häufig über Kanban höre oder lese:

  • Das Resultat von Kanban ist Scrum: Wenn man nur lange genug Kanban macht, kommt durch die Evolution am Ende Scrum heraus. Wenn nicht, dann ist man am Verbesserungs-Weg irgendwo stecken geblieben. Hmmm… Wenn das Ziel einer Kanban-Implementierung Scrum ist, wird Scrum rauskommen, ja. Wenn ich jedoch andere Ziele verfolge, wird was anderes herauskommen.
  • Kanban ist nur Visualisierung der Arbeit: Das hat schon sehr viel Schönes, geht jedoch nicht weit genug. Kanban ist Visualisierung der Arbeit plus 5 weitere Praktiken (= 6 in Summe) und 4 Prinzipien…
  • Kanban funktioniert in der Wartung aber nicht bei Produktentwicklung: Hiermit wird die empirische Evidenz hunderter erfolgreicher Kanban-Produktentwickler verneint.
  • Kanban ist nicht für agile Projekte geeignet: Ein Klassiker. In manchen Kanban-Projekten liegt der Zeitraum von der Idee bis zur Live-Schaltung eines Features im Stunden- oder Tagesbereich. Und das, obwohl es sequentielle Arbeitsschritte gibt (siehe auch “Gibt es wirklich keine Reihenfolge der Arbeitsschritte in der agilen Softwareentwicklung?”).

Anforderungen an einen KCP

Jetzt sind Wissensmängel ja prinzipiell nicht schlecht, da sie Chancen zum Lernen eröffnen. Schwierig wird es nur, wenn Personen mit solchen Wissensmängeln in einem professionellen Umfeld z.B. als Coaches oder Consultants agieren. Die Kunden bekommen nicht zwangsläufig schlechte Arbeitsresultate, es ist jedoch unwahrscheinlich, dass das gesamte Potential von Kanban für die individuelle Situation nutzbar gemacht werden kann. Genau diese Qualitätssicherung wird durch den Kanban Coaching Professional sicher gestellt. Ein KCP hat mindestens…

  • ein 3-tägiges fortgeschrittenes Kanban-Training besucht;
  • über einen längeren Zeitraum Praxiserfahrung in einer oder mehreren Organisationen mit Kanban bewiesen;
  • den Begutachtungsprozess des KCP Advisory Boards der Lean-Kanban University bestanden.

Wenn jemand diese hohen Qualitätsansprüche erfüllt, ist die Wahrscheinlichkeit verdammt hoch, dass der KCP Kanban nicht als Dogma versteht sondern als ein maßgeschneidertes, evolutionäres Vorgehen hin zu einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und somit großen Mehrwert im professionellen Umfeld ermöglicht.

Details zum Kanban Coaching Professional gibt es auf der Seite der LKU unter www.leankanbanuniversity.com/lku-kcp

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